Die besten Ferngläser für die Jagd 2023

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binoculars for hunting

von Richard J. Bartlett

Aktualisiert am: 18 Februar 2023

Ein Fernglas ist für eine ganze Zahl an Hobbys und Outdooraktivitäten essenziell. Dazu gehören die Astronomie, die Vogelbeobachtung und, natürlich, die Jagd. In der Tat kann man argumentieren, dass, wenn es ums Jagen geht, ein Fernglas ebenso entscheidend ist wie das Gewehr und Zielfernrohr. Das Sichten mit dem Fernglas erleichtert es, das bejagte Wild zu finden und zu verfolgen. Ohne es wären Sie nur auf die Schärfe Ihrer Sicht angewiesen. Aber worauf sollten Sie bei Jagdferngläsern achten? Und welches sind die besten Jagdferngläser im Jahr 2023?

Warum sollte man ein Fernglas auf der Jagd verwenden?

Die Frage ist nicht so sehr, „warum Sie ein Fernglas auf der Jagd verwenden sollten“, sondern eher „warum Sie kein Fernglas benutzen sollten“. Ihre Sehstärke mag beeindruckend sein, und Sie sind wahrscheinlich sehr gut darin, Ihre Jagdbeute zu entdecken. Ferngläser erlauben es Ihnen allerdings einfach weiter zu blicken. Somit können sie Ihnen dabei helfen, das Wild über eine größere Distanz zu entdecken und zu verfolgen.

Sie haben eventuell auch schon ein Spektiv in Betracht gezogen, und sich gefragt, was denn nun besser ist. Es gibt, natürlich, einige entscheidende Unterschiede, wodurch beide ihre Vor- und Nachteile mit sich bringen.

FerngläserSpektive
In der Regel in der Hand gehalten, können aber mit einem Stativ verwendet werden.Können in der Hand gehalten werden, sind aber besser mit Stativ.
Feste Vergrößerung, in der Regel zwischen 6x und 20x.Variable Vergrößerung, in der Regel zwischen 20x und 60x.
Leichter als Spektive (um die 600 g)Schwerer als Ferngläser (um die 1.500 g)
Kompakt und leicht zu tragenSchwerer und sperriger, aber immer noch tragbar
Blendendurchmesser zwischen 20 mm und 70 mm.Blendendurchmesser zwischen 60 mm und 90 mm.
Am besten geeignet, um ein potenzielles Ziel schnell zu lokalisieren.Am besten für das Identifizieren und Verfolgen eines Ziels geeignet.

Hier gibt es einige Dinge zu beachten.

Ferngläser sind leichter, kompakter, einfacher zu tragen und für das kurzfristige und schnelle Sichten gedacht. Man kann sie an einem Stativ befestigen, aber sie funktionieren am besten, wenn man sie einfach in der Hand hält. Somit werden Sie feststellen, dass sie ideal für das Sichten und Verfolgen von Zielen geeignet sind, während man selbst in Bewegung ist.

Ein Spektiv kann ebenfalls in der Hand gehalten werden (genauer gesagt, ein gerades Spektiv), es funktioniert mit einem Stativ aber einfach besser. Da sie über eine stärkere Vergrößerung verfügen, werden Sie bemerken, dass das Bild deutlich stärker wackelt, wenn Sie das Spektiv an Ihr Auge halten. Das Befestigen auf einem Stativ wird das Bild hingegen stabilisieren.

Spektive haben außerdem eine größere Linse im Objektiv, und wiegen dementsprechend auch mehr. Das macht sie schwerer zu tragen, und es dauert länger, bis man sie eingerichtet hat. Das Spektiv ist somit besser für Situationen geeignet, in denen Sie sich die Zeit nehmen wollen, zu sichten, zu identifizieren und Ihr Ziel zu verfolgen, bevor Sie handeln. Wie zum Beispiel beim Ansitzen.

Was man ebenfalls erwähnen sollte, ist, dass Spektive ihre Vergrößerung verändern können, und sie mit ihnen herein- und herauszoomen können. Die Vergrößerung ist zudem größer – oft bis zu dreimal so groß wie die normaler Ferngläser. Es gibt natürlich auch Ferngläser mit der Fähigkeit zu zoomen auf dem Markt, jedoch neigen diese dazu im Vergleich zu Ferngläsern mit fester Vergrößerung ein deutlich schlechteres Bild zu liefern.

Wie wählen Sie das beste Fernglas für die Jagd aus?

Wenn es um die Wahl des besten Jagdfernglases geht, gibt es eine Reihe von Faktoren, die Sie beachten sollten:

  • Vergrößerung & Blende
  • Größe & Gewicht
  • Die Umgebung

Vergrößerung & Blende

Zum Beispiel sieht man oft Ferngläser, die als 10×50 angeboten werden. Aber was bedeuten diese Zahlen eigentlich? Zum Beispiel sieht man oft Ferngläser, die als 10×50 angeboten werden. Aber was bedeuten diese Zahlen eigentlich?

Die erste Zahl gibt die Vergrößerung an, die in diesem Fall also 10x bzw. zehnfach ist. Die zweite Zahl gibt die Blendengröße der Linsen im Objektiv an. Dies sind die großen Linsen, die auf Ihr Ziel gerichtet werden, und deren Blendendurchmesser in Millimetern gemessen wird. In diesem Beispiel hat das Fernglas also einen Blendendurchmesser von 50 mm.

Bis zu einem gewissen Grad hängt die erforderliche Vergrößerung von der Umgebung ab, in der Sie sich befinden. Eine geringere Vergrößerung eignet sich besser für Gebiete, in denen die Sicht eingeschränkt ist, wie also zum Beispiel im Wald. Andersherum gesehen, ist für offene Gebiete, die eine Sichtweite von bis zu mehreren Kilometern bieten, eine stärkere Vergrößerung besser.

Der Blendendurchmesser dieser Linsen bestimmt, wie viel Licht Ihr Fernglas sammeln kann. Wenn Sie tagsüber jagen (insbesondere dann, wenn es sehr hell ist), dann werden Sie keine große Blende benötigen. Falls Sie aber im Zwielicht der Dämmerung oder in der Nacht jagen, dann werden Sie ein Fernglas mit einer größeren Blende benötigen. Dies erlaubt es Ihnen, die Eigenschaften und Zeichnungen auf Ihrem Ziel zu erkennen, und es somit einfacher zu identifizieren.

Hier ist es wichtig darauf hinzuweisen, dass eine größere Vergrößerung nicht zwangsläufig dazu führt, dass Sie mehr Details sehen, sondern das ist der Punkt an dem die Blende relevant wird. Zum Beispiel wird bei einem 10×25 und 10×50 – Fernglas das Bild des Ziels gleich groß erscheinen. Beim 10×50 Fernglas werden Sie hingegen bei schlechten Lichtbedingungen deutlich mehr Details erkennen können.

Der Nachteil ist, dass die größeren Blenden natürlich auch mehr Glas benötigen, und diese größeren Blenden dazu neigen auch mehr zu wiegen.

Größe & Gewicht

Die Größe und das Gewicht kann bei einem Fernglas ein großes Problem darstellen. Insbesondere dann, wenn Sie sich damit viel bewegen. Mit diesem Problem im Hinterkopf streben die Hersteller natürlich danach, ein Fernglas zu produzieren, das sowohl kompakt als auch leicht ist, und dennoch die Qualität bietet, die die Kunden erwarten.

Sie werden deshalb feststellen, dass eszwei Arten von Ferngläsern gibt; das Traditionelle mit einem Porro-Prisma, und ein Neueres mit einem Dachkantprisma.

Das Fernglas mit dem traditionellen Porro-Prisma hat zwei Objektive, die leicht vom Fernglas versetzt sind, und ihm die bekannte W-Form geben.

In den letzten Jahren sind jedoch Ferngläser mit Dachkantprisma populärer geworden. Diese wurden entwickelt, um kompakter und leichter zu sein, und verfügen über Objektive, die in einer Linie mit den Okularen liegen, und dem Fernglas eine H-Form geben.

Der größte Unterschied zwischen den Beiden liegt dabei in der Blende und dementsprechend beim Gewicht. Da die Objektivlinsen bei traditionellen Ferngläsern mit Porro-Prisma weiter auseinander stehen, können sie einen größeren Blendendurchmesser haben. Somit ermöglichen sie es Ihnen im Dunkeln mehr zu sehen, sie sind am Ende aber auch schwerer.

Dementsprechend liegen die Objektive der Ferngläser mit Dachkantprisma näher zusammen, und haben zwangsläufig kleinere Blenden. Somit sind Ferngläser mit Dachkantprisma kleiner und wiegen weniger, können aber auch nicht soviel Licht sammeln.

Traditionelle Ferngläser mit Porro-Prisma haben einen Blendendurchmesser von bis zu 70 mm, während die von Dachkantprisma-Ferngläsern in der Regel nicht größer als 50 mm werden.

Am Ende erhalten Sie auch gerade aufgrund des inneren Aufbaus der Optik, mit dem traditionellen Porro-Prisma ein Bild mit höherer Qualität, dies hängt aber auch von der Qualität der Prismen selbst und der Art der Beschichtung auf der Optik ab (siehe die FAQs).

In der Praxis macht das vielleicht keinen so großen Unterschied, aber diese Richtlinien könnten sich, für Sie, als hilfreich erweisen.

  • Für den Einsatz am Tag sind Ferngläser mit Dachkantprisma und kleiner Blende geeignet.
  • Für den Einsatz am Tag und in der Dämmerung sollten Sie ein Fernglas mit Dachkantprisma und einer großen Blende (z.B. 50 mm) bevorzugen.
  • In der Dämmerung oder Nacht hingegen erlaubt Ihnen ein traditionelles Fernglas mit Porro-Prisma mehr zu erkennen.

Die Umgebung

Seien wir ehrlich – das Wetter schert sich nicht um Ihre Pläne, und kann sich im Handumdrehen gegen Sie wenden. Sie finden sich vielleicht außerdem in der Nähe von Flüssen und Bächen wieder, und das Letzte, was Sie wollen, ist es, wenn Ihnen das Wetter oder ein Gewässer Ihr Fernglas ruiniert.

Deshalb ist es eine gute Idee, wasserfeste Ferngläser mit einer Anti-Beschlagsbeschichtung in Betracht zu ziehen. Während diese Eigenschaften nicht absolut notwendig sind, so schützen sie dennoch Ihr Fernglas vor Wasserschäden, dem Beschlagen der Optik oder, in extremen Fällen, dass sich Schimmel oder Algen auf der internen Optik bilden.

Unsere Top 3 der besten Jagdferngläser

Mit Bezug auf die vorangegangenen Betrachtungen folgt nun unsere Top 3 der Jagdferngläser.

Das Beste

Vortex Diamondback HD 10x42
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Vortex ist ein US-amerikanisches Unternehmen in Familienbesitz, das sich seit 1986 auf die Herstellung von hochqualitativer Jagdausrüstung spezialisiert hat. Insgesamt haben sie im Moment neun Produktreihen für Ferngläser, aber für unser Geld war das begehrte Diamondback HD 10×42 das Beste. Das Diamondback ist in verschiedenen Kombinationen aus Vergrößerungen und Blenden verfügbar, das 10×42 ist jedoch ideal für den Einsatz am Tag und in der Nacht.

Sie sind wasserfest, anti-beschlagsbeschichtet, und verfügen über ein schlagfestes, robustes Gehäuse, bei dem Sie sich über Ihre Umgebung keine Sorgen machen müssen. Die Optik ist im Sinne der besten Bildqualität komplett mehrfach mit einer reflektionsmindernden Schicht beschichtet Der Nachteil? Mit 604 g ist es nicht gerade das Leichteste auf unserer Liste. Es sollte sich aber dennoch nicht als zu schwer herausstellen.

Das Leichteste

Steiner Safari UltraSharp 10x26
Steiner Safari UltraSharp 10x26
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Wenn Sie nach einem leichten Fernglas für die Verwendung am Tag suchen, finden Sie kein Besseres als das Steiner Safari UltraSharp 10×26 mit Dachkantprisma. Mit nur 297 g wiegt es weniger als die Hälfte des oben genannten Voxtex Diamondback. Wie das Diamondback auch, ist das Safari UltraSharp sowohl wasserdicht als auch anti-beschlagsbeschichtet, und die 10x – Vergrößerung wird Ihnen in den meisten Situationen als perfekt geeignet erscheinen.

Der Nachteil liegt hier in der Blende des Fernglases. Die Ursache für das geringe Gewicht ist der Blendendurchmesser von 26 mm. Analog zum halben Gewicht in Relation zum Diamondback, ist auch der Blendendurchmesser nur halb so groß. Beim Einsatz am Tag sollte das kein Problem darstellen, aber bei der Jagd in der Nacht könnte es durchaus zu einem größeren Problem werden.

Das Günstigste

Celestron Outland X 10x25
Celestron Outland X 10x25
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Celestron ist, wie auch Vortex, eine US-amerikanische Firma, die auf Jahrzehnte an Erfahrungen zurückblicken kann. Sie spezialisieren sich auf alle Arten optischer Geräte, vom Mikroskop über Ferngläser bis hin zu Spektiven und ausgewachsenenTeleskopen. Sie bieten auch eine dezente Reihe an Accessoires wie Handwärmer oder Taschenlampen an. Ihr Ziel ist es, Qualitätsausstattung zu einem Preis anzubieten, den sich jeder leisten kann, und das beliebte Outland X Fernglas ist ein großartiges Beispiel dieser Philosophie.

Wie auch das Steiner Safari UltraSharp hat dieses Fernglas mit Dachkantprisma eine kleine Blende, wodurch Sie es am besten am Tag einsetzen. Die Optik ist ebenfalls ähnlich, und mehrfach, aber nicht vollständig mehrfach beschichtet. Dies kann einen kleinen Effekt auf die Bildqualität haben, sollte aber nicht so sehr ins Gewicht fallen. Andererseits ist positiv zu vermerken, dass sie wasserdicht und anti-beschlagsbeschichtet sind, und dabei kaum mehr als 300 g wiegen, und somit ebenfalls sehr leicht sind.

Fazit

Ein Fernglas ist ein unverzichtbares Accessoire für den Jäger. Nichts bietet die nahen Ansichten, die Sie brauchen, in der richtigen Kombination aus Funktionalität und Tragbarkeit. Ganz egal, ob Sie am Tag oder in der Nacht jagen, das richtige Fernglas erlaubt es Ihnen Ihre Umgebung abzusuchen, ihr Ziel zu entdecken und es erfolgreich zu verfolgen.

Häufig Gestellte Fragen

Welche ist die beste Vergrößerung für die Jagd?

Bis zu einem gewissen Punkt hängt es davon ab, was sie genau jagen wollen. In einem weiten und offenen Gebiet, in dem sie ihre Ziele mehrere Kilometer weit entfernt entdecken können, ist ein Fernglas mit hoher Vergrößerung eindeutig besser. Befinden Sie sich aber im Wald, und Sie wissen, dass das Wild relativ nah ist, dann ist eine geringe Vergrößerung genau das Richtige.

Worin unterscheiden sich die Beschichtungen der Optiken?

Die Optik eines Fernglases wird mit reflektionsmindernden Beschichtungen versehen, um die Bildqualität zu verbessern. Grundsätzlich gibt es drei Arten der Beschichtung: die einfache Beschichtung, die Mehrfachbeschichtung und die vollständige Mehrfachbeschichtung. Die einfache Beschichtung bedeutet, dass mindestens ein Element der gläsernen Optik mit mindestens einer Beschichtung auf einer der Oberflächen versehen ist. Eine mehrfache Beschichtung bedeutet, dass mindestens eine der Optiken mehrere Beschichtungen auf mindestens einer Oberfläche hat. Die vollständige Mehrfachbeschichtung wiederum bedeutet, dass alle Linsen mehrfache Beschichtung auf allen Oberflächen erhalten haben. Während die vollständige Mehrfachbeschichtung immer die Beste ist, ist die Mehrfachbeschichtung in der Regel völlig ausreichend.

Sind Ferngläser besser zum Sichten und Beobachten als Spektive?

Das hängt in der Tat davon ab, wie Sie jagen und wo Ihre Bedürfnisse liegen. Wenn Sie sich viel bewegen (z. B. auf einer Revierfahrt oder der Pirsch), werden Sie etwas Kompaktes und Leichtes suchen, das sie auch einmal schnell verwenden können. Ein Fernglas ist hierfür ideal. Falls Sie allerdings an einem Ort verweilen, oder in der Dämmerung oder der Nacht jagen wollen (z. B. bei der Ansitzjagd), wird Ihnen ein Spektiv mit großer Blende (und variabler Vergrößerung) eine größere Hilfe sein.

Richard J. Bartlett

Born and raised in England, Richard has had a passion for the stars since the age of six and has been writing about astronomy for 20 years. During that time, he’s had the opportunity to use a wide selection of binoculars, both for astronomy and daytime use, and owns more than ten binoculars himself. Richard now lives in southern California, and can often be found outside with his binoculars whenever the skies are clear.

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