Die besten Marine-Ferngläser 2023
Ferngläser haben eine Vielzahl von Anwendungsgebieten, wie zum Beispiel das Bewundern der Tiere an Land, die Vogelbeobachtung in der Luft, oder das Betrachten von Walen im Wasser. Man kann sie sowohl am Tag für die Jagd, als auch in der Nacht für die Astronomie benutzen. Ganz egal, wie Sie Ihr Fernglas verwenden wollen, es kann ein essenzielles Accessoire für alle sein, die gern im Freien unterwegs sind – selbst wenn Sie auf einem Boot unterwegs sind. Aber worauf sollte ich bei einem Fernglas für die Seefahrt achten? Und welche sind überhaupt die besten Marine-Ferngläser im Jahr 2023?
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Marine- gg. Normale Ferngläser – Wo liegt der Unterschied?
Falls Sie über den Kauf eines Fernglases für Ihr Boot oder Ihre Yacht nachdenken, ist Ihnen bestimmt schon der Gedanke gekommen, dass ein normales Fernglas eigentlich auch reichen könnte – und so gesehen ist das nicht falsch. Nautische Ferngläser wurden allerdings für die Verwendung auf dem Wasser konzipiert, und haben dementsprechend einige Funktionen, die ein normales Fernglas nicht hat.
Diese Funktionen machen ein solches Fernglas zur besseren Wahl für die Navigation und den allgemeinen Einsatz auf dem Wasser.
Zum Beispiel:
- Individueller Fokus
- Kompass
- Distanzmesser
- Schutzgehäuse
Individueller Fokus
Bei einem typischen Fernglas verwenden Sie den mittleren Fokusring, um den Fokus für Ihr linkes Auge anzupassen, und verwenden dann den Diopter des rechten Okulars um Anpassung für Ihr rechtes Auge vorzunehmen. Marine-Ferngläser haben hingegen eine individuelle Fokussierungseinstellung für jedes Okular.
Das kann sehr praktisch sein, da Sie nicht jedes Mal beim Benutzen des Fernglases den Fokus neu anpassen müssen. Das kann Ihnen viel Zeit und Sorgen ersparen, wenn Sie das Fernglas zur Navigation verwenden.
Kompass
Viele Marine-Ferngläser haben zudem einen eingebauten Kompass, der Ihnen dabei helfen kann, Ihre Peilung auf See zu bestimmen. Je nach Fernglas wird Ihnen Ihr Steuerkurs entweder ins Sichtfeld projiziert, oder er kann auf einem digitalen Display abgelesen werden.
Distanzmesser
Eine weitere nützliche Funktion, die man hauptsächlich bei Marine-Ferngläsern finden kann, ist der Distanzmesser. Dies ist oft ein Fadenkreuz, mit dem man die Distanz berechnen kann, aber einige Ferngläser haben einen eingebauten Laser, mit dem die Distanz automatisch berechnet wird.
Unglücklicherweise, egal ob Sie ein Fernglas mit Fadenkreuz oder einem Laserdistanzmesser wählen, sind beide Ergebnisse eher ungenau.
Oder um genauer zu sein, müssen Sie mit dem Fadenkreuz die Höhe des Ziels wissen, um dann die erforderlichen Berechnungen zur Distanz selbst zu machen. Das kann natürlich zu Fehlern führen.
Laserdistanzmesser wiederum sind zwar bequemer, können aber auf dem Wasser ungenau werden. Außerdem neigen sie dazu mehr zu kosten, und brauchen natürlich auch Batterien oder einen geladenen Akku.
Schutzgehäuse
Während viele Ferngläser – sowohl normale als auch Marine-Ferngläser – über ein Schutzgehäuse verfügen, so ist es doch bei einem Marine-Fernglas besonders wichtig. Immerhin sind Sie auf See unterwegs, und die Bedingungen können dort ziemlich rau sein. Und das Letzte, was Sie wollen, ist, dass Ihr Fernglas beschädigt wird, weil es Ihnen heruntergefallen ist, oder gegen ein Teil des Boots gestoßen ist.
Basierend auf diesen Gedanken entwickeln sie viele Hersteller von Marine-Ferngläsern speziell so, dass sie eine überdurchschnittliche Menge an Schlägen, Stößen und Stürzen aushalten können.
Wie wählt man das beste Marine-Fernglas aus?
Bei der Wahl des für Sie besten Marine-Fernglases gibt es eine ganze Reihe an Faktoren, die Sie bedenken sollten:
- Vergrößerung & Blende
- Die Austrittspupille
- Die Umgebung
Vergrößerung & Blende
Wie es vielen Leuten bekannt ist, gibt es zwei Zahlen, die in Verbindung mit einem Fernglas genannt werden. Die erste Zahl zeigt die Vergrößerung an, während die zweite Zahl die Größe der Objektivlinsen beschreibt. Die Objektivlinsen sind die großen Linsen, die Sie auf Ihr Ziel richten, und Ihr Blendendurchmesser wird immer in Millimetern gemessen.
Somit haben 10×50 Ferngläser also zum Beispiel eine zehnfache Vergrößerung und eine Blende von 50 mm. Die Vergrößerung ist dabei ziemlich selbsterklärend, da sie angibt, um wie viel größer ein Objekt beim Blick durch das Fernglas erscheint.
Während eine starke Vergrößerung zu Anfang immer wie eine gute Idee erscheint, so ist es wichtig daran zu denken, dass Ihr Fernglas auch jede Erschütterung vergrößern bzw. verstärken wird, ganz egal ob sie von der Ermüdung der Arme oder der Bewegung des Bootes ausgeht. Je größer also die Vergrößerung ist, umso größer ist auch das resultierende Zittern.
Im Bezug auf die Blende gilt, dass je größer der Blendendurchmesser ist, umso mehr Licht kann vom Fernglas eingefangen werden. Dies ist besonders wichtig in der Nacht, in der Dämmerung oder auch unter schlechten Lichtbedingungen, da es Ihnen dennoch erlaubt unter diesen Umständen mehr Details zu erkennen. Es gibt allerdings einen Haken: Je größer die Blende ist, umso schwerer wird das Fernglas.
Im Hinblick darauf bietet ein 7×50 Fernglas eine gute Mischung aus Vergrößerung und Blende. Vergrößerungen von 6x oder 8x sind ebenfalls eine Option, aber mit 10x könnte sich die Bewegung des Bootes bereits als Problem erweisen, da das Bild beim Blick durch das Fernglas ggf. schon zu stark wackelt. Analog dazu kann ein Blendendurchmesser von 40 mm unter schlechten Sichtbedingungen immer noch nützlich sein, aber alles über einer Blende von 50 mm könnte bereits zu schwer werden und die Arme ermüden.
Die Austrittspupille
Mit diesem Begriff sind Sie vermutlich noch nicht vertraut. Die Austrittspupille ist im Grunde der Durchmesser des Bilds, das vom Fernglas erzeugt wird, wenn es die Okulare verlässt, und sie wird, wie die Blende auch, in Millimetern gemessen. Je größer dabei die Austrittspupille ist, umso mehr des Bildes können Sie sehen, und umso heller wird es Ihnen erscheinen. Ganz wie bei der Blende auch ist das insbesondere bei schlechten Lichtbedingungen wichtig.
Die Austrittspupille errechnet sich dabei, indem man den Blendendurchmesser des Fernglases (in Millimeter) durch die Vergrößerung teilt. Dies ist ein weiterer Grund, warum ein 7×50 – Fernglas eine gute Wahl ist. Es hat ein hohes Verhältnis von Vergrößerung zu Blendendurchmesser, und dementsprechend eine große Austrittspupille.
Zum Beispiel:
7×50 Fernglas: 50 mm (Blende) / 7 (Vergrößerung) = 7,1 mm Austrittspupille
8×42 Fernglas: 42 mm (Blende) / 8 (Vergrößerung) = 5,3 mm Austrittspupille
10×50 Fernglas: 50 mm (Blende) / 10 (Vergrößerung) = 5 mm Austrittspupille
Es gibt übrigens auch einige 6×50 – Ferngläser auf dem Markt, die eine Austrittspupille von 8,3 mm haben. Diese sind aber eher ungewöhnlich und nicht einfach zu finden.
Die Umgebung
Wenn es um ein Marine-Fernglas geht,dann ist es ein Muss, dass es sowohl wasserdicht als auch anti-beschlagsbeschichtet ist. Man könnte sogar so weit gehen und sagen, dass ein Fernglas, das diese Eigenschaften nicht hat, auch nicht auf ein Boot gehört. Darüber hinaus ist es oft keine schlechte Idee auch auf einen schwimmenden Tragegurt oder Nackengurt zu achten, da es damit deutlich leichter ist, das Fernglas zu retten, wenn es einmal ins Wasser gefallen sein sollte.
Wie bereits gesagt, sollte man auch auf einen Kompass und Distanzmesser achten, da diese die Navigation erleichtern können, und auch auf ein schlagfestes Schutzgehäuse, um Ihre Investition gegen Stöße und das Herunterfallen zu schützen.
Am Ende, man müsste es eigentlich nicht erwähnen, ist ein Boot eher selten ruhig und stabil, und der Blick durch das Fernglas kann dementsprechend ebenso unruhig sein. Mit diesem Hintergedanken kann es eine gute Idee sein, ein Fernglas mit Bildstabilisator in Betracht zu ziehen. Der Nachteil ist, wenig überraschend, dass diese deutlich mehr kosten, und die bekannten Marken besonders teuer sind.
Unsere Top 3 der besten Marine-Ferngläser
Unter Bezugnahme auf die vorangegangenen Betrachtungen folgt nun unsere Top 3 der Marine-Ferngläser. Zwei von ihnen sind dedizierte 7×50 – Marine-Ferngläser, während das andere ein bildstabilisiertes 10×30 – Fernglas für die rauen Seetage ist.
- Das Beste: Bresser Nautic 7×50
- Das Günstigste: Bresser Topas 7×50 WP
- Das Stabil(isierte)ste: Canon 10×30 Image Stabilization II
Im Jahr 1957 gegründet, ist die deutsche Firma Bresser ein renommierter Hersteller optischer Ausrüstung. Zusammen mit den Schwesterunternehmen Alpen und Vixen spezialisieren sie sich auf Ferngläser, Zielfernrohre und Spektive. Bresser produziert verschiedene Marine-Ferngläser, und es ist kein Wunder, dass es gleich zwei davon auf unsere Liste geschafft haben.
Das erste der beiden, das Bresser Nautic 7×50 ist schon für sich allein beeindruckend genug, und es bietet zudem noch alles, was man von einem Marine-Qualitätsfernglas erwartet: Es ist wasserdicht, hat individuelle Fokusringe und einen eingebauten Distanzmesser samt Kompass. Es ist dabei vergleichsweise kompakt und leicht – mit nur 1025 g. Der Preis ist dafür ziemlich wettbewerbsfähig, wodurch es gerade für maritime Anwendungen eine solide Wahl darstellt.
Das Günstigste: Jumelles avec boussole Bresser Topas 7x50 WP
Das Günstigste auf unsere Liste, das Bresser Topas 7×50 WP ist dem Nautic 7×50 ähnlich. Es ist ebenfalls wasserdicht, hat individuelle Fokusringe sowie einen eingebauten Distanzmesser mit Kompass. Außerdem verfügen beide Ferngläser über die hochwertigeren BaK-4-Prismen – wo liegt also eigentlich der Unterschied?
Das Topas 7×50 WP ist größer als das Nautic 7×50, und daraus resultierend auch merklich schwerer. In der Tat ist es mit 1170 g das Schwerste der Top 3. Falls aber Größe und Gewicht kein Problem sind, dann könnte das Topas 7×50 WP das Fernglas für Sie sein.
Das Stabil(isierte)ste: Canon 10x30 Image Stabilization II
Canon muss man natürlich nicht vorstellen, da ihr Kameraequipment weltweit respektiert wird. Ihr anderes optisches Equipment – wie zum Beispiel die Ferngläser – hat ebenfalls Spitzenqualität, und ihr 10×30 Image Stabilization II – Fernglas ist ein großartiges Beispiel dafür.
Da es sich hierbei um ein bildstabilisiertes Fernglas und nicht um ein Marine-Fernglas handelt, ist es leider nicht wasserdicht, und verfügt auch nicht über einen Distanzmesser oder einen Kompass. Ein Vorteil ist allerdings, dass es sehr leicht ist (nur 600 g), und wenn Sie nach einem verlässlichen bildstabilisierten Fernglas suchen, das dabei nicht die Welt kostet, dann könnte es das sein, was Sie suchen.
Fazit
Es gibt einige herausragende Wahlmöglichkeiten, wenn Sie nach Ferngläsern für Ihr Boot oder Ihre Yacht suchen. Marine-Ferngläser bieten Ihnen dabei oft den zusätzlichen Komfort eines eingebauten Distanzmessers, eines Kompasses und individueller Fokusringe, während ein Fernglas mit Bildstabilisator Ihnen dabei helfen kann, wenn die See rauer wird. Ganz egal auf welcher Art Gefährt, oder aus welchem Grund sie auf See sind, es gibt ein Fernglas, das zu Ihren Bedürfnissen passt.
Häufig Gestellte Fragen
Normale Ferngläser haben eigentlich nur eine Funktion: sie vergrößern das Bild. Marine-Ferngläser hingegen haben oft einen eingebauten Kompass oder Distanzmesser. Sie verfügen außerdem über eine individuelle Fokussierungsmöglichkeit für jedes Okular, sind fast immer wasserdicht und oft deutlich stabiler als normale Ferngläser. Dementsprechend kosten sie allerdings mehr und sind schwerer.
Ein Boot bewegt sich sehr stark auf dem Wasser, weshalb man eine eher geringe Vergrößerung wählen sollte, um die Bewegung des Bilds zu minimieren. Je größer die Vergrößerung ist, umso mehr bewegt sich das Bild. Es ist zudem eine gute Idee ein Fernglas mit einer großen Blende zu kaufen (i.d.R. um die 50 mm), da diese besser unter schlechten Sichtbedingungen funktionieren. Die niedrigste empfehlenswerte Vergrößerung wäre die 6x, aber da 6×50 – Ferngläser schwierig zu finden sind, ist ein 7×50 ebenfalls eine gute Wahl.
Ganz egal, ob man auf festem Boden oder einem Boot unterwegs ist, so wird das normale (und leichte) Zittern Ihres Arms durch das Fernglas verstärkt, wodurch das Bild ebenfalls zu wackeln anfängt. Dies ist verständlicherweise auf einem Boot noch schlimmer, da es sich im Wasser auf und ab bewegt. Ein bildstabilisiertes Fernglas versucht dies zu kompensieren, und bietet ein stabileres Bild. Dies erreicht man durch die Verwendung eingebauter Elektronik, und daraus ergibt sich, dass ein bildstabilisiertes Fernglas mehr kostet, als ein normales und sogar als ein Marine-Fernglas.
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