Die besten Spektive aus 2023
Ein Fernglas ist eine gute Wahl, für alle, die gern Wandern, Jagen, Vögel beobachten oder sogar den Himmel beobachten, aber sie haben zwei wichtige Nachteile – sie sind meist auf eine maximale Vergrößerung von 20x und einen Blendendurchmesser von 70 mm beschränkt. Was aber, wenn Sie mehr Leistung brauchen?
Hier kommen die Spektive ins Spiel. Ein Spektiv (bzw. Beobachtungsfernrohr) wurde entwickelt, sowohl tragbar als auch leistungsstark zu sein, um alle Bedürfnisse derjenigen zu erfüllen, die es lieben im Freien unterwegs zu sein. Aber worauf sollte ich bei einem Spektiv achten? Und welche sind die Besten?
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Was bedeuten die Zahlen?
Spektive, ebenso wie Ferngläser, haben eine Vergrößerung und eine Blende die Sie sich bewusst machen sollten. In beiden Fällen ist die erste Zahl die Vergrößerung und die zweite Zahl der Blendendurchmesser der größeren Linsen des Objektivs, gemessen in Millimetern.
So haben 10×50 Ferngläser eine Vergrößerung von 10x und eine Blende von 50 mm. Dennoch gibt es einen großen Unterschied zwischen einem Fernglas und einem Spektiv, und der ist, dass Ferngläser eine feste Vergrößerung haben, während Spektive einen Vergrößerungsbereich besitzen.
(Es gibt natürlich Ausnahmen. Es gibt einzelne Ferngläser mit Zoom-Vergrößerung, die aber dazu neigen qualitativ geringerwertig zu sein.)
Bei einem Spektiv sehen Sie vermutlich eher etwas wie: 20-60×80. Das bedeutet, dass das Spektiv einen Vergrößerungsbereich zwischen 20x und 60x und einen Blendendurchmesser von 80 mm hat.
Vergrößerung bedeutet dabei natürlich, dass je größer sie ist, Ihr Ziel ebenso größer im Spektiv erscheint. Der Blendendurchmesser hingegen beschreibt den Durchmesser der großen Linse, die auf Ihr Ziel zeigt; je größer die Blende, umso mehr Licht kann sie sammeln. Das ist eine wichtige Entscheidungsgrundlage, wenn Sie das Spektiv bei schlechten Lichtbedingungen (wie z.B. in der Dämmerung) verwenden wollen.
Warum aber überhaupt ein Spektiv verwenden?
Ein Spektiv hat gegenüber dem Fernglas eine Menge Vorteile. Zuerst einmal hat ein Spektiv eine größere Vergrößerung, während viele Ferngläser mit fester Vergrößerung oft eine maximale Vergrößerung von 20x haben, ist das typischerweise das Minimum für viele Spektive.
Ebenso haben Spektive eine größere Blende, denn wo die maximale Blende bei Ferngläsern bei ca. 70 mm liegt, liegen Spektive oft zwischen 60 und 90 mm.
An diesen Punkt denken Sie vielleicht, dass ein Spektiv eigentlich ein Teleskop ist – und Sie haben schon recht damit. Allerdings gibt es einige entscheidende Unterschiede. Erst einmal sind moderne Teleskope nicht dazu gedacht in der Hand gehalten zu werden, sondern der Großteil soll an einem festen Platz installiert werden. Somit sind sie fest mit Stativen oder anderen Trägern verbunden, und während einige dafür entwickelt wurden, tragbar zu sein, so sind sie doch sehr unpraktisch für Aktivitäten wie das Wandern, bei dem man oft in Bewegung ist.
Ein weiterer wichtiger Unterschied ist, dass ein Teleskop von guter Qualität das Bild spiegelt. Dies kann sowohl horizontal als auch vertikal, oder sogar in beide Richtungen erfolgen. Wenn es Ihnen um die Astronomie geht, dann ist das nicht wirklich ein Problem, aber als Jäger oder Vogelbeobachter könnte es schon problematisch werden.
Hier ist der Grund dafür: Die Linsen und/oder Spiegel eines Teleskops bewirken, dass das Bild umgedreht wird, wenn das Licht sich durch das Teleskop bewegt. Eine zusätzliche Linse oder ein Spiegel wäre also erforderlich, um die Ausrichtung des Bilds zu korrigieren, was aber wiederum zu einem leichten Verlust der Bildqualität führt.
Das ist wiederum wichtig für die Astronomie, aber weniger wichtig für andere Hobbys. In der Astronomie kann dieser Qualitätsunterschied darüber entscheiden, ob sie nah beieinander stehende Doppelsterne trennen können oder die feineren Details von Nebeln, Galaxien und anderer Deep-Sky-Objekte erkennen können.
Ein dediziertes astronomisches Teleskop wird deshalb immer eher die zusätzliche Linse meiden und stattdessen eher ein umgekehrtes Bild erzeugen. Falls man das gleiche Teleskop dann für ein Hobby am Tag verwenden will, wie zum Beispiel die Vogelbeobachtung, ist es möglich ein Zusatzteil zu erwerben, mit dem die Ausrichtung des Bilds umgekehrt werden kann. Dennoch ist es besser, einfach ein Teleskop zu kaufen, das für genau diesen Zweck entwickelt wurde.
Letztlich wurden Teleskope entwickelt, um ein sehr stark vergrößertes Bild zu erzeugen, da es manchmal notwendig ist, eine Vergrößerung von mehr als 150x zu haben, um den besten Blick auf ein Objekt werden zu können. Okulare können zum Beispiel ausgetauscht werden, um eine ganze Reihe an Vergrößerungen zu erzeugen, während ein Spektiv ein einzelnes festes Okular hat, das stattdessen einen Vergrößerungsbereich erlaubt.
Da sehr hohe Vergrößerungen typischerweise nicht für Aktivitäten wie die Vogelbeobachtung erforderlich sind, ist die Vergrößerung, die ein Spektiv bietet oft mehr als ausreichend.
Kurz gesagt, ist ein Teleskop dazu gedacht, an einer Stelle zu stehen, während es ein invertiertes oder umgedrehtes Bild erzeugt und zu einer sehr hohen Vergrößerung in der Lage ist. Das Spektiv ist fast das Gegenteil davon. Wanderer, Camper, Vogelbeobachter und Jäger können das Spektiv fast überall mit hinnehmen und dennoch die etwas geringere Vergrößerung dadurch genießen, dass das, was sie sich ansehen, entsprechend ihrer Bedürfnisse richtig herum ausgerichtet ist.
Wie wählt man das beste Spektiv aus?
Es gibt mehrere Faktoren, die man beim Kauf eines Spektivs in Betracht ziehen sollte. Die Schlüsselfaktoren dabei sind:
- Gerade gg. Angewinkelt
- Vergrößerung und Blende
- Gewicht
Gerade gegen angewinkelte Spektive
Spektive gibt es grundlegend in zwei Varianten: gerade oder angewinkelt. Ein Spektiv mit Schrägeinblick ist am Ende nach oben gebogen, damit das Okular nach oben angewinkelt ist, während das Okular eines geraden Spektivs in einer Linie mit dem Spektiv liegt.
Ein Spektiv mit Schrägeinblick erlaubt in den meisten Situationen ein bequemeres Beobachten, am Ende hängt es aber von Ihren spezifischen Bedürfnissen ab. Falls sie stehen, und Ihr Ziel sich deutlich höher oder niedriger als sie befindet, dann ist ein Spektiv mit Schrägeinblick die bessere Wahl.
So werden es zum Beispiel Vogelbeobachter, Wanderer oder Astronomen deutlich einfach finden, ein Spektiv mit Schrägeinblick zu verwenden, da das Okular zusätzlich noch in eine für den Beobachter bequeme Position gedreht werden kann.
Ein gerade Spektiv wäre für Aktivitäten wie die Astronomie hingegen problematisch, da der Beobachter sich unter das Okular platzieren müsste, um nach oben zu schauen.
Gerade Spektive eignen sich am besten für Situationen, in denen man für längere Zeit am Boden liegt. In diesem Fall ist der gerade Blick durch das Teleskop die komfortablere Option statt durch ein Okular zu schauen, dass in einem 45°-Winkel in Relation zum Teleskop selbst steht.
Ein weiterer Vorteil des geraden Spektivs ist, dass man es wie ein traditionelles Handteleskop ans Auge halten kann. Das sorgt dafür, dass Sie Objekte in einem beliebigen Winkel über oder unter Ihnen auch ohne Stativ beobachten können, auch wenn der Blick dann vielleicht etwas wackelig ist.
Vergrößerung und Blende
Wie auch bei der Frage nach dem geraden oder angewinkelten Spektiv, hängt es bei der Vergrößerung und Blende davon ab, wofür Sie das Spektiv verwenden wollen, um zu sagen, welches das Beste ist.
Bei der Vergrößerung hängt es davon ab, wie weit entfernt oder wie groß Ihrer Annahme nach das Ziel sein wird. Allgemein gesagt, werden die meisten Anwender eine gute Breite an Vergrößerungen am besten empfinden, da es Ihnen erlaubt, Ziele zu sehen, die sowohl nah als auch weiter entfernt sind, und sowohl groß als auch klein sein können.
Die mögliche Ausnahme ist die Astronomie; ein Spektiv kann dazu verwendet werden, dabei zu helfen, ein Ziel für ein größeres Teleskop zu lokalisieren, hat aber andererseits nicht die Vergrößerung oder Blende für mehr als ein beiläufiges Beobachten von helleren und größeren Zielen.
Wenn es darum geht, etwas zu haben, das Sie in der Dämmerung verwenden können, oder in der Nacht für eher entspannte Astronomie, dann wäre eine große Blende besser. Da der Blendendurchmesser bestimmt, wie viel Licht das Teleskop sammeln kann, brauchen Sie unter diesen Bedingungen soviel Licht wie nur möglich.
Gewicht
Da Spektive dafür entwickelt wurden, kompakt und tragbar zu sein, wiegen die meisten nicht wirklich viel. Im Schnitt wiegen die meisten Spektive um die 1,9kg, was natürlich doppelt soviel ist wie ein normales 10×50 Fernglas mit Porro-Prisma, aber weniger als das durchschnittliche Gewicht eines Astronomieteleskops mit ähnlicher Blende. Während das es etwas erschwert, sie für längere Zeit in der Hand zu halten, so sind sie perfekt für Wanderer, Camper oder Jäger, die etwas Leichtes suchen, dass sie mitnehmen können.
Unsere Top 3 der besten Spektive
Es gibt einige namhafte Hersteller, unter denen man wählen kann. Barska, Bushnell, Celestron, Gosky und Vortex produzieren alle einige hochqualitative Modelle. Wir haben drei ausgewählt, und zwei davon sind aus der Ultra-Reihe von Celestron. Celestron ist ein sehr geschätzter Hersteller, der sich auf Ferngläser und Teleskope für eine Vielzahl von Aktivitäten spezialisiert hat. Mit Jahrzehnten an Erfahrung ist es kein Wunder, dass ihre Produkte so verlässlich sind.
- Das Beste: Celestron Ultima 80
- Die Beste Vergrößerung und Blende: Barska 30-90×90 Colorado
- Die Günstigste Option: Celestron Ultima 65
Das Celestron Ultima 80 erhält aus vielen Gründen Bestnoten. Zuallererst hat es einen exzellenten Vergrößerungsbereich – von 20x bis 60x – wodurch es einen ausgezeichneten Blick sowohl auf nahe als auch ferne Ziele erlaubt. Es hat außerdem eine Blende von 80 mm. Falls Sie es also unter schwachen Lichtbedingungen verwenden wollen, wäre es eine gute Wahl für Sie.
Astronomen werden außerdem die Kombination aus Vergrößerung und Blende als potenziell nützlich, für die Beobachtung größerer Ziele, wie dem Mond, offener Sternhaufen oder weiter auseinander stehenden Mehrfachsternsystemen finden. Währenddessen werden Wanderer, Vogelbeobachter und Jäger sein Gewicht zu schätzen wissen. Mit 1615g ist es leichter als der Durchschnitt und erlaubt es somit, das Spektiv leicht an einen neuen Standort zu bringen.
Abschließend, sozusagen als Bonus, gibt es das Spektiv sowohl als ein gerades als auch angewinkeltes Modell.
Die Beste Vergrößerung und Blende: Barska 30-90x90 Colorado Spotter Scope
Wenn sie etwas mit ein bisschen mehr Power brauchen, dann ist das Barska 30-90×90 Colorado Spotter Scope das Richtige für Sie. Es bietet einen beeindruckenden Vergrößerungsbereich von 30x bis 90x und dazu eine Blende von 90 mm. Es funktioniert also perfekt unter jeglichen Lichtbedingungen.
Es gibt aber auch ein paar Nachteile. Zuerst einmal liegen die Kosten etwas über dem Durchschnitt, und es gibt es auch nur als gerades Spektiv, weshalb es trotz seiner Vergrößerung und Blende nicht die beste Wahl für Amateurastronomen wäre.
Wenn Sie nach einem vielseitigen Spektiv suchen, dass nur die Hälfte des Besten kostet, dann schauen Sie sich das Geschwisterchen an, das Ultima 65. Neben der etwas kleineren Blende (65 mm statt 80 mm) hat es auch einen kleineren Vergrößerungsbereich (18 bis 55x statt 20x bis 60x). Je nachdem, wofür Sie es brauchen, sollten diese kleinen Einschränkungen aber kein Problem sein.
Am Ende ist es auch sehr leicht. Mit nur etwas mehr als einem Kilogramm ist das Ultima 65 eine großartige Wahl für Wanderer, Jäger und Vogelbeobachter, die nach einem günstigen Spektiv suchen. Wenn es einen Nachteil gibt, dann, dass es nur als angewinkeltes Spektiv gibt. Falls Sie aber nicht auf dem Boden liegen müssen, sollte das nicht zu unangenehm sein.
Fazit
Spektive sind die perfekte Lösung für alle, die etwas mehr Leistung als bei einem gewöhnlichen Fernglas brauchen, und nicht die unbequemen Seiten es großen Teleskops wollen. Sie verfügen über die stärkere Vergrößerung, die für bessere Ansichten erforderlich sind, die größere Blende für Umgebungen mit wenig Licht und eine vergleichsweise leichte Bauform für den Transport an den Ort Ihrer Wahl. Kein Wunder, dass Vogelbeobachter, Wanderer und Jäger auf sie schwören!
Häufig Gestellte Fragen
Teleskope sind dafür gedacht, an einem Platz zu verbleiben, oder nur selten (wenn überhaupt) im Laufe mehrerer Stunden bewegt zu werden. Sie sind typischerweise größer und leistungsstärker, ihr Mangel an Tragbarkeit schränkt ihre Verwendung auf die Astronomie und den Blick auf eine schöne Landschaft von einem festen Ort aus ein (zum Beispiel aus Ihrem Garten, vom Balkon oder der Terrasse). Ein Spektiv hingegen ist leichter und tragbar, während es immer noch die Vergrößerung und Blende für Outdoor-Aktivitäten mitbringt.
Das hängt tatsächlich davon ab, wofür Sie es brauchen. Ein angewinkeltes Spektiv (mit Schrägeinblick) sollte für die meisten Szenarien am besten geeignet sein, da es Ihnen erlaubt auf höher oder tiefer gelegene Ziele zu blicken, ohne den Körper verbiegen zu müssen. Wenn Sie hingegen das Spektiv in der Hand halten wollen, oder es liegend nahe am Boden verwenden, dann ist ein gerade (sog. Spotter Scope) die bessere Wahl. Sie können damit am Boden liegen, und direkt durch das Okular blicken.
Auch dies hängt tatsächlich davon ab, wofür Sie es brauchen. Falls Sie eine stärkere Vergrößerung brauchen, und zumindest für eine Weile an einem Ort verweilen wollen, dann ist das Spektiv die beste Option für Sie. Wenn Sie hingegen in Bewegung bleiben wollen, oder etwas brauchen, dass Sie auch einmal schnell verwenden können, dann sind Sie mit dem Fernglas besser dran.
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